Praktikum

Das Praktikum ist Bestandteil des Masterstudienfachs Digital Humanities und erforderlich für das erfolgreiche Abschliessen des Studiengangs. Die Studierenden erhalten 5 ECTS-Punkte. Das Praktikum soll einen praktischen Einblick in Institutionen und Arbeitstechniken digitaler Anwendungen im geistes- und sozialwissenschaftlichen Umfeld geben. Die Studierenden sollen mit allen wichtigen Komponenten computergestützter Arbeit bekannt werden und diese in einem typischen Arbeitsumfeld einüben. Sie sollen in einer Einführungsphase typische Methoden kennenlernen, theoretisch reflektieren und diese anschliessend selbstständig in ihrer Anwendung beurteilen und einsetzen können.

Voraussetzungen für die Vergabe von ECTS und die Rahmenbedingungen finden Sie untenstehend. Ausserdem verweisen wir auf den Praktikumsantrag, welcher vor dem Praktikum zur Genehmigung eingereicht werden muss, und die Vorlage für den Praktikumsbericht. Die aktuellen Dokumente finden Sie hier.

Voraussetzungen für die Vergabe von ECTS

  • Das Praktikum kann nur angerechnet werden, wenn die Studierenden während des Praktikums im MA-Studiengang Digital Humanities eingeschrieben sind.
  • Das Praktikum muss inhaltlich im Bereich der Digital Humanities angesiedelt sein. Mögliche Institutionen sind Museen, Archive und andere Gedächtnisorganisationen, aber auch Anbieter von Software im geistes- oder sozialwissenschaftlichen Bereich oder wissenschaftliche Einrichtungen und Vorhaben sowohl im wissenschaftlichen Bereich wie auch in der Privatwirtschaft.
  • Spätestens vier Wochen vor Antritt des Praktikums muss dieses dem DHLab mit dem Formular «Praktikumsantrag MA-DH» eingereicht werden. Innerhalb einer Woche gibt der DH-Praktikumsverantwortliche Rückmeldung, ob das Praktikum bewilligt wird. Nach dieser Rückmeldung muss ein Learning Contract erfasst werden.
  • Die nachträgliche Anrechnung eines Praktikums ist nur in Ausnahmefällen möglich.
  • Der Umfang des Praktikums entspricht vier Wochen Vollzeitarbeit. Es ist möglich, das Praktikum in Teilzeit zu absolvieren. Der Beschäftigungsgrad muss in diesem Fall mindestens 30% betragen und die Praktikumsdauer verlängert sich dementsprechend.
  • Eine längere Laufzeit des Praktikums ist jederzeit möglich. Für ein längeres Praktikum werden keine zusätzlichen ECTS vergeben.
  • Spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums wird der Praktikumsbericht eingereicht. Der Bericht muss folgende Anforderungen erfüllen:
    1. Der Praktikumsbericht umfasst 2-3 Seiten (exkl. Titelblatt) mit der entsprechenden Vorlage (Documents DHLab Praktikum / Vorlage Praktikumsbericht) und wird von den Studierenden sowie deren Vorgesetzten im Praktikumsbetrieb unterschrieben.
    2. Der Bericht kann in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden.
    3. Die Arbeit muss in elektronischer Form in einer PDF-Datei an den DH-Praktikumsverantwortlichen eingereicht werden.
    4. Sollte der Bericht den Anforderungen nicht genügen, wird dieser vom DH-Praktikumsverantwortlichen zur Überarbeitung zurückgewiesen. Die Zeitspanne für die Überarbeitung beträgt maximal 10 Tage. Sollte der Praktikumsbericht dann immer noch in ungenügender Form sein, gilt das Praktikum als nicht bestanden.
  • Zusätzlich muss eine Arbeitsbestätigung des Praktikumsbetriebs eingereicht werden, die Aufschluss über die Beschäftigungsdauer, den Beschäftigungsgrad und die selbständig wahrgenommenen Tätigkeiten gibt.
  • Erst nach Einreichung und Genehmigung des Praktikumsberichts und der Praktikumsbestätigung durch die Verantwortlichen für das Praktikumsprogramm am DHLab werden die ECTS-Punkte vergeben.

Rahmenbedingungen

  • Das DHLab vermittelt keine Praktikumsplätze. Es berät und unterstützt die Praktikantinnen und Praktikanten aber in Fragen rund um das Praktikum. Einen persönlichen Termin vereinbaren Sie bitte per E-Mail an sekretariat-dhlab@unibas.ch.
  • Das Praktikum wird in Absprache mit dem Praktikumsgeber in Eigenregie der Studierenden durchgeführt, vergütet etc.
     

Wie finde ich eine Praktikumsstelle?

Die Studierenden sind selbst verantwortlich, dass sie eine Praktikumsstelle finden. Wir empfehlen Ihnen das Career Service Center der Universität Basel zu nutzen.

Am DHLab selbst kann kein Praktikum absolviert werden, an anderen Stellen der Universität ist dies jedoch möglich. Im Interesse einer externen Praxiserfahrung sollte das Praktikum jedoch, falls machbar, ausserhalb der Universität absolviert werden.

Administrative Anmerkung

Bitte beachten: Das Praktikum erscheint im Zeugnis als «Praktikum: Titel des Praktikums». Die Wahl des Titels liegt bei den Studierenden und sollte möglichst aussagekräftig sein.

Ein häufiger Fehler hierbei ist, dass Studierende ihr Praktikum als «Praktikum Digital Humanities» betiteln, wodurch das Wort «Praktikum» doppelt im Zeugnis vorkommt, auch ist dies kein wirklich aussagekräftiger Titel.

Studentische Erfahrungsberichte

Name
Anika

 

Fächerkombination
Bachelor: Medienwissenschaft & Soziologie 
Master: Medienwissenschaft & Digital Humanities

 

Firma
Roche Pharma AG, Human Resources (Employer Branding) & Communications

 

Jobtitel
Praktikantin Employer Branding & Talent Acquisition
Werkstudentin Digital Communications 

 

Interview

Wie bist Du auf Deine Praktikumsstelle aufmerksam geworden?
Über ein Jobportal im Internet.

Was waren Deine Aufgaben während des Praktikums?
Eines meiner Haupttätigkeitsfelder in der Kommunikationsabteilung ist die Koordination und Begleitung des mehrjährigen globalen Intranet-Relaunch-Projekts. Dabei habe ich bei sämtlichen Kommunikationsmaßnahmen während der Migrationsphase, zum Launch und der aktuellen Aftercare-Phase mitgewirkt. Für die Katalogisierung und Suchmaschinenoptimierung war und ist die contentbezogene Antizipation des jeweils relevanten Kontextes von großer Bedeutung. Die Beratung aller Abteilungen der Roche Pharma AG und die regelmäßige Abstimmung mit dem globalen Projektteam führten zu einem erfolgreichen Launch und der Akzeptanz des neuen Intranets bei den Mitarbeitenden. Um eine langfristige Optimierung der Inhalte und eine entsprechende SEO zu gewährleisten, habe ich den Großteil der Tracking- und Analyticstätigkeiten der neuen Intranetseiten in Google Analytics aufgebaut und führe regelmäßige Analysen durch.

Des Weiteren unterstütze ich bei deutschlandweiten Roche Social Media Aktivitäten und habe im vergangenen Jahr eine umfassende Analyse aller digitalen Roche Deutschland Kanäle durchgeführt. Um unsere Mitarbeitenden bezüglich Social Media und externer Unternehmenskommunikation zu unterstützen, habe ich bei der Konzeption eines Ambassadorprogramms mitgewirkt. Zuvor war ich im Bereich Employer Branding & Talent Acquisition sowohl für die zielgruppenorientierte Social Media Contentplanung als auch für die monatliche Social Media Analyse und -auswertung verantwortlich. Ich habe die Implementierung der LinkedIn Deutschland Seite mitgestaltet und zur Optimierung der Nutzung der Roche Social Media-Kanäle beigetragen. Zudem habe ich bei der Konzeption und Erstellung der auf einer fachbereichbezogenen Landing Page publizierten interaktiven Fotostrecke mitgewirkt.

Welche Tipps hast Du für Studierenden, welche ein Praktikum suchen?
Ich würde empfehlen, sowohl job-/ausschreibungsgetrieben als auch arbeitgebergetrieben mit der Suche zu starten. Außerdem hilft es sich zu Beginn viele Ausschreibungen durchzulesen, um ein Gefühl für die konkreten Job-Bezeichnungen zu bekommen – falls die Studienfächer eine breitere berufliche Orientierung zulassen.

Name
Ella

 

Fächerkombination
Bachelor: Geschichte und Soziologie (Uni Konstanz), 
Master: Geschichte und Digital Humanities (Master, Uni Zürich und Uni Basel)

 

Firma
Staatsarchiv Thurgau

 

Jobtitel
Praktikantin Archiv

 

Interview

Wie bist Du auf Deine Praktikumsstelle aufmerksam geworden?
Ich hatte schon vorher vom Staatsarchiv gehört und eine Initiativbewerbung gesendet, weil ich im Sommer ein Praktikum machen wollte.

Was waren Deine Aufgaben während des Praktikums?
Zu Beginn des Praktikums habe ich beim Erschliessungsprojekt von Regierungsratsbeschlüssen mitgearbeitet. Dazu habe ich Regierungsratsbeschlüsse aus dem Jahr 1924 durchgelesen und dann mit den richtigen Titeln im System (Scope-Archive) eingetragen. Es ging also darum, den Beschluss zu verstehen und möglichst kurz, aber aussagekräftig, zu erfassen, damit dieser dann auch bei der entsprechenden Recherche gefunden wird. Anschliessend habe ich Notariatsakten erschlossen, was nochmals etwas komplizierter wurde, weil unter anderem entschieden wird, welche Akten man behält, und manchmal auch Dokumente aus Todesfallakten zusammengesucht werden müssen und man die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Notare verstehen muss. Gegen Ende des Praktikums wurde ich immer mehr beim Benutzungsdienst eingeteilt, was mir auch viel Spass gemacht hat. Dort habe ich die Archivbesuchenden betreut, bestelle Akten geholt und bereitgelegt, bei der Recherche geholfen und Fragen beantwortet. Ausserdem gehört dort zur Aufgabe auch, dass man Anfragen der kantonalen Verwaltung bearbeitet, Emails beantwortet und telefonische Anfragen entgegennimmt.

Mir hat in diesem Praktikum vor allem die Abwechslung gefallen, so dass ich nach den unterschiedlichen Stationen im Archiv schon ein ziemlich gutes Gefühl hatte, wie der Betrieb läuft. Ausserdem konnte ich immer wieder an unterschiedlichen Stellen aushelfen und habe beispielsweise bei einem Aktentransport zur Denkmalpflege einen Tag lang Kisten geschleppt, was auch ein neues Gefühl für die verschiedenen Aspekten des Berufsalltags gibt. Die Arbeit im Benutzungsdienst fand ich ausserdem auch sehr spannend, weil man mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenarbeitet und auch viele eindrückliche Begegnungen macht, beispielsweise wenn Personen, die von den fürsorgerischen Zwangsmassnahmen betroffen waren, Akten über sich betrachten, oder ihre Pflegefamilien suchen.

Welche Tipps hast Du für Studierenden, welche ein Praktikum suchen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnen kann, sich auch einfach einmal spontan zu bewerben und hartnäckig zu bleiben. Nach meiner ersten Bewerbung im Archiv habe ich keine Antwort bekommen. Erst als ich nochmals angerufen habe und im Gespräch, wo mir anfangs gesagt wurde, dass wegen Corona niemand eingestellt werden kann, weiterhin starkes Interesse zeigte, wurde mir dann trotz Corona die Praktikumsstelle für den Sommer angeboten.

Auch während des Praktikums kann man offen bleiben, nachfragen und Interesse zeigen, und bekommt so nochmals neue Einblicke in Gebiete, die man sonst nicht kennenlernen würde.