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TOC: Präsentationen der SAGW-Tagung "Geisteswissenschaftliche Forschungsplattformen in der Schweiz im Kontext von Open und FAIR Data" online
Die Schweizer Forschungslandschaft umfasst eine Fülle von geistes- und kulturwissenschaftlich relevanten Datenbeständen wie Digitalisate von Handschriften, digitale Sammlungen, Editionen, Datenbanken bis hin zu wissenschaftlichen Online-Nachschlagewerken. Wie alle wissenschaftlichen Infrastrukturen sind auch die geisteswissenschaftlichen Forschungsplattformen mit Forderungen nach Open und FAIR Data konfrontiert. Dabei handelt es sich um Anforderungen für die Vorhaltung und Präsentation von digitalen Forschungsdaten. Open Data fügt sich in die Forderung nach Open Science insgesamt ein, die offene Wissenschaftsprozesse und frei zugängliche Forschungsergebnisse verlangt. Die FAIR-Data-Principles wiederum sind ein Set von Richtlinien, welche die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität sowie die Wiederverwendbarkeit von Daten gewährleisten sollen. In der Schweiz gewinnt die Thematik stetig an Relevanz. Aber die die geisteswissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen und -plattformen haben aus Sicht der SAGW nicht in allen diesen Aktionslinien eine adäquate materielle und finanzielle Berücksichtigung erfahren.
Nachdem an der Open-Access-Tagung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW im Januar 2017 Zeitschriften im Mittelpunkt standen, richten wir den Blick 2018 auf geisteswissenschaftliche Forschungsplattformen, die wie alle wissenschaftlichen Infrastrukturen mit Forderungen nach Open und FAIR Data konfrontiert sind. Gemeint sind nutzungsoffene, dienstleistungsorientierte Infrastrukturen, die wichtige Grundlagen für die geisteswissenschaftliche Forschung nachhaltig bereitstellen und die Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen gewährleisten. Die Schweizer Forschungslandschaft ist reich an solchen Plattformen. Sie umfassen eine Fülle von geistes- und kulturwissenschaftlich relevanten Datenbeständen wie Digitalisate von Handschriften, digitale Sammlungen, Editionen, Datenbanken bis hin zu wissenschaftlichen Online-Nachschlagewerken.
Anforderungen an digitale Forschungsdaten
Open Data und FAIR Data sind international eingeführte Anforderungen für die Vorhaltung und Präsentation von digitalen Forschungsdaten. Open Data fügt sich in die Forderung nach Open Science insgesamt ein, die offene Wissenschaftsprozesse und frei zugängliche Forschungsergebnisse verlangt. Die FAIR-Data-Principles wiederum sind ein Set von Richtlinien, welche die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität sowie die Wiederverwendbarkeit von Daten gewährleisten sollen. Beiden Positionen ist gemein, dass sie Grundvoraussetzungen für die Sicherung und Präsentation von Forschungsdaten formulieren, damit die Fachgemeinschaft den grösstmöglichen Nutzen daraus ziehen kann.
Situation in der Schweiz
In der Schweiz gewinnt die Thematik stetig an Relevanz: Gegenwärtig wird eine neue Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen seitens des Bundes und der Hochschulen erarbeitet, der Schweizerische Nationalfonds fordert eine Vorhaltung von Daten in FAIR-Data-Repositorien, die strategischen Planungen der Forschungsförderungsorganisationen für die Mehrjahresperiode 2021–2024 laufen, swissuniversities richtet eine nationale Koordinationsstelle für wissenschaftliche Information ein, die als permanente Drehscheibe ein Servicenetzwerk koordinieren soll, und der Bund will einen Aktionsplan zur Digitalisierung umsetzen. Die geisteswissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen und -plattformen haben aus Sicht der SAGW als einer ihrer wichtigsten Trägerinstitutionen nicht in allen diesen Aktionslinien eine adäquate materielle und finanzielle Berücksichtigung erfahren.
Struktur der Tagung
Inhaltlich wird die Tagung entlang des Lebenszyklus von Daten in drei übergeordneten Themenblöcke und einer abschliessenden Podiumsdiskussion strukturiert:
Block 1: Datenerstellung
Was ist bei der Datenerstellung und -verarbeitung zu berücksichtigen, damit geisteswissenschaftlichen Plattformen den Anforderungen von Open Data und FAIR Data genügen? Welches Standards sind hierfür besonders zu beachten?
Block 2: Datenzugang
Wie offen müssen geisteswissenschaftliche Forschungsplattformen sein? Wie kann der Datenzugang langfristig gewährleistet werden? Was heissen langfristige Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit im hier gegebenen Kontext? Welches sind die technischen Voraussetzungen hierfür?
Block 3: Datennachnutzung
Wie kann die Wiederverwendung der Datenbestände gefördert werden? Welche Bedingungen müssen dafür aus geisteswissenschaftlicher Perspektive erfüllt werden?
Podiumsgespräch: Open Data und FAIR Data – strukturelle Voraussetzungen
Welche Finanzinstrumente und welches Finanzvolumen braucht es, um die geforderte Nachhaltigkeit der geisteswissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen zu sichern? Inwiefern müssen die Zuständigkeiten und die Ausrichtung der Forschungsinfrastrukturförderung im Hinblick auf die neue Mehrjahresperiode 2021–2024 angepasst werden? Welche Bedürfnisse haben die Forschungsplattformen?